Waffen und Rüstungen

Wie sollte man LARP-Waffen behandeln?

von Kiro vom Clan Bär und Carsten Thurau

  • Die größte Gefahr für LARP-Waffen ist der Latexkrebs. Was kann man dagegen tun?
    • Die Waffe niemals lange in der prallen Sonne rumliegen lassen, also z.B.nicht im Auto auf der Hutablage. Je kühler man die Waffen aufbewahrt, desto besser.
    • Falls eine Scheide da ist, sollte die Waffe da hineingetan werden.
    • Unbeschichtete Waffen, die also nur eine Latexhuelle haben und nicht lakiert sind, immer gut mit Talkum (oder Babypuder) pudern und gelegentlich abwaschen, durchaus auch mit Seife. Öl, Fett, Schweiß (z.B. von den Haenden) loest auf Dauer Latex auf. Deswegen sollte auch Schweiß auf der Waffe vermieden werden. Was macht Talkum? Es nimmt Feuchtigkeit auf, und so gelangt sie nicht in die Waffe. Lieber einmal zu viel talken als zu wenig.
    • Eine aufgetragene Schutzschicht  (beispielsweise Isoflex, Elefantenhaut, Coetrans (bei www.coelan.de) verhindert das Eindringen von z.B Schweiss. Aber Achtung: Coetrans macht die Waffe härter und sollte nur mit weichem Schaumstoff (z.B. Evazote) benutzt werden! Die verschiedenen Schutzschichten brökeln unterschiedlich stark ab. Normale Elefantenhaus z.B. sollte nach jedem 2. Kampf nachgetragen werden. Bei Mischung mit Latex hält es länger. Eine Möglichkeit ist z.B. das Verhältnis 1:4 für die erste, 1:2 für die zweite und 1:1 für die oberste Schicht.
      Und noch ne Anmerkung: Vorsicht gilt übrigens eigentlich für alle eingesetzten Mittel, auch Latex einatmen kann zu Gesundheitsschäden führen (enthält wohl Ammoniak, das die Atmungswege reizt). Ebenso ist Isoflex nicht ungefährlich. Am besten damit an einem Ort mit guter Durchlüftung arbeiten, z.B. in einer Garage.
    • Keine Farben mit hohen Wassergehalt benutzen (obwohl sie schön billig sind), denn diese fördern natürlich den Latexkrebs.
    • Keine Desinfektionsmittel einsetzen!
    • Auch Benzindämpfe können Latex schaden, somit sollten Latexwaffen nie im Kofferraum bleiben.
    • Jegliche Art von Fett und alle Lösungsmittel schaden Latex: Sonnencreme, Benzin, …
    • Einige benutzen Silikonspray als Schutz (allerdings nicht jedes, aus dem Obi soll es gut sein, ebenso Sonax): aufsprühen und einreiben. Es sollte allerdings kein Silikon frei auf der Waffe bleiben, das hinterläßt häßliche Flecken.
    • Wenn sich das Latex aufloest, Blasen wirft und so (Latexkrebs, Latexpest), die Waffe nicht mehr verwenden. Sonst steckt man durch das Kleben andere Waffen an … Besser den ganzen Latex komplett abfisseln und neu latexen. Einfaches Nachlatexen hilft meistens für vielleicht einen Monat.
  • Schwerter niemals auf die Spitze stellen, durch das Knicken koennen Bruchstellen im Schaumstoff entstehen, die man unter dem Latex nicht sieht.
  • Die Waffe nicht in das Auto reinfeuern, sondern aufpassen, daß sie nicht zu sehr gequetscht wird (und das nix das Latex kaputtet). Waffen immer möglichst flach legen, sonst entstehen schnell Druckstellen (gerade bei mit Bleiband ausbalancierten Waffen).
  • Falls was kaputt ist (ein Riß in der Waffe): schnell reparieren, Schäden können sich ausdehnen.
  • Auf Latexwaffen kann man nicht jede Farbe nehmen. Lacke schaden zum Beispiel. Abtönfarben hingegen kann man oft mit dem Latex mischen (einfach ein paar Tropfen hinein). Auch Farben mit Kupferpigmenten schaden der Waffe (Kupfer und Latex ergeben zusammen wieder wunderbaren Latexkrebs).

Was muß ich bei Rüstungen beachten?

  • Vermeidet immer spitze und scharfe Teile an Rüstungen, genauso abstehende Teile. Beispielsweise abstehende Schulterklappen können toll aussehen, aber genauso gut Gegner verletzen. Es gibt zwar keinen Nahkampf, aber im LARP-Kampf kann man trotzdem aus Versehen (z.B. zuviel Schwung) oder durch Unachtsamkeit zu nah rankommen – auch an die eigenen Leute.
  • Gerade bei Plattenrüstungen gibt es häufig scharfe Kanten. Tip: nehmt Rüstungen mit gebördelten Teilen (d.h., die Enden von Rüstungsteilen sind umgebogen, z.B. über einen Draht).
  • Bei Plattenhandschuhen sollten die einzelnen Teile auch möglichst gebördelt sein. Außerdem muß man bei Plattenhandschuhen immer darauf achten, daß ein Treffer schon alleine durch das Gewicht einem anderen weh tun kann. Deshalb muß mit Plattenhandschuhen besonders sorgsam und niemals mit viel Wucht gekämpft werden. Einige Orgas verbieten aus Verletzungsgefahrgründen die Benutzung von Plattenhandschuhen. Plattenhandschuhe sind eher was für Schaukampf.
  • Geeigneter als Plattenhandschuhe sind dicke Lederhandschuhe (z.B. Schweisserhandschuhe oder Motorradhandschuhe). Die schützen einerseits gegen Schläge, andererseits ist es sowieso im Winter besser, wenn kämpfende Hände warmgehalten werden (wegen möglichen Muskelrissen).
  • Falls ihr es ambientig haben wollt: ein Kettenhemd ohne wattierten Wappenrock (Gambeson) oder Fell darunter ist rein rüstungstechnischer Schwachsinn.
  • Bei Kettenhemden sollte man einen Gürtel tragen, damit die Last nicht nur von den Schultern, sondern auch von der Hüfte getragen wird. Das ist bei modernen Wanderrucksäcken ja ähnlich.

Und wie überlebt die Rüstung?

  • Kettenhemden kriegt man sauber, indem man sie in ein Gefäß mit Sand legt und ordentlich schüttelt. Aber Achtung: Danach sollte man sie gut ölen, sonst sind sie nach dem ersten Regen wieder rostig …
  • Ideal für alle Metallrüstungen ist Ballistol, das in jedem Baumarkt erhältlich ist. Ballistol kann man auch für Leder und Holz benutzen, ist geniales Zeuch.
  • Andere Möglichkeit: Einlegen in Cola oder Rotwein für mehrere Tage, danach mit Wasser abspülen, dann einölen. Die habe ich nie probiert, soll aber funktionieren…

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