Die Frage ist: wollt ihr überhaupt den übergreifenden Hauptplot, oder wollt ihr lieber mehrere, parallel zueinander laufende Plots? Bei den meisten CONs krallen sich größere Spielergruppen „ihren“ Plot, und der Rest geht leer aus. Wenn ihr nur einen Hauptplot habt, können sich vielleicht 3/4 der Leute damit begnügen, 1/4 dabei zuzugucken, wie sie den Plot lösen.
Beim Hauptplot hat man häufig einen Zeitplan. Z.B. „Freitag Mitternacht: erster Auftritt des Nekromanten“. Denkt daran, daß Spieler und NSCs tatsächlich mal schlafen wollen, und daß es irgendwann Essen gibt. Es ist ärgerlich, wenn man mitten im Showdown das Essen verpaßt.
Ihr solltet für jede Charakterklasse etwas haben. Eigentlich für jeden Charakter. Ausnahmen sind natürlich Magierakademien und ähnliches, da kann halt nicht jeder Krieger seinen Plot erwarten, vor allen Dingen, wenn das schon in der Anmeldung steht.
Überlegt euch möglichst für jede Aufgabe eine Lösung. Aber klebt nicht an der Lösung.
Schön ist, wenn Ihr Charaktergeschichten mit dem Plot verbinden.
Es gibt zwei Hauptdenkarten über Hauptplots:
- Wenn Spieler auf meinen CON kommen, bei dem ich mir viel Mühe geben, müssen sie meinem Plot folgen und ihn lösen.
- Wenn Spieler den Plot ignorieren, machen wir was anderes. Oder vielleicht gar nichts, wenn das Spiel läuft.
Beide Ansichten haben ihre Berechtigung. Ihr solltet euch jedoch vorher klar machen, daß ihr als SL da auf einer Linie liegt.
Man muß sich auch darüber bewußt sein, das eventuell das, was die SL von Spielern erwartet, nicht, zu spät oder genau falsch eintrifft. Wenn man dann einen Con macht, der der Starter einer Serie werden soll, in der ein ganzes Land/Reich/Kultur bespielt und entwickelt werden soll, dann sollte man keinen Plot machen, in dem es darauf ankommt, das die Spieler das Reich retten oder auch nicht. Wenn dann nämlich die Spieler scheitern sollten, dann kann man die Planungen für das Reich gleich in den Mülleimer werfen.
Also daher als goldene Regel:
Willst du die Spieler entscheiden lassen, legst du den Ausgang des Spiels vertrauensvoll in Spielers Hand, dann rechne auch damit, das sie versagen. Nimm dann als Plot etwas, auf das im großen Konzept verzichtet werden kann oder siehe zu, das die Spieler nix wichtiges kaputt machen können.
Wenn man das im Vorfeld nicht beachtet, kann es passieren, das am Ende, um das Reich oder die Spieler zu retten, eine Horde von ultraheftigen Pilz-NSC gegen die Kampf-NSC antreten müssen, um den Plot und damit das Reich zu retten. Das ist bisher nicht nur einmal passiert…
Denkt beim Plot auch an die Sicherheit. Gerade in unwegsamen Gelände oder in Dunkelheit kann sehr viel passieren. Viel Action in Dunkelheit kann auch etwaige Anwohner sehr stören. Wir wissen, daß das Böse gerade in der Dunkelheit geil rüberkommt. Aber versucht es doch mal am Tag mit der Action, das senkt das Verletzungsrisiko enorm. Überlegt euch auch, was ihr macht, wenn etwas passiert: könnt ihr den Verletzten überhaupt da weg kriegen. Kann schnell ein Arzt dahin?